Irgendwie hatten es meine Tochter und ich geschafft, dass wir in der 2. Trainingseinheit mit trainieren durften. Noch immer waren in der 1. Einheit fast ausschließlich Kinder und ich wollte einfach auch mal mit Erwachsenen trainieren. Es ist ein anderes Gefühl im Partnertraining. Ich musste nicht ständig so sehr aufpassen. Ich war immer sehr vorsichtig, denn ich wollte auf gar keinen Fall ein Kind treffen und schon gar nicht verletzen. Unser Sensei meinte jedoch:
„Ich kann nicht ständig Rücksicht auf euch nehmen! Ihr müsst euch allein durchbeißen!“
Manchmal bereute ich es, denn es war schon sehr anstrengend und oft genug war ich kurz davor, aufzugeben. Natürlich war ich dankbar für jede Kritik und manchmal war ich froh, dass er gerade nicht in unsere Richtung schaute, weil ich es mal wieder nicht auf die Reihe bekam oder wie ein Maikäfer pumpte. Aber egal welchen Stress ich im Alltag auch hatte, meistens schaffte ich es, dass ich beim Training alle Gedanken ausblenden konnte und ich mich voll und ganz auf die Anweisungen unseres Sensei konzentrierte. Am Ende des Tages war ich dann einfach nur glücklich.
Es tat gut und es fing an, süchtig zu machen.
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