Am Sonntag schaffte ich es ebenfalls, meine Tochter zum Training zu motivieren, obwohl uns der Muskelkater in den Knochen steckte. Auch diesmal machten wir beide die Partnerübungen gemeinsam, um uns möglichst wenig zu blamieren. Unserem Sensei ist dies leider auch aufgefallen. Er war nicht so begeistert.
“Macht ihr schon wieder zusammen?”
Er konnte vermutlich ahnen, wie es in uns aussah und hat uns zum Glück weiter machen lassen. Es war eine für mich überwältigende Erfahrung. Mit der Unterstützung seiner Worte haben wir uns so auch durch die letzte Einheit gekämpft. Hätte uns das jemand am Freitag gesagt, wir hätten es wahrscheinlich abgestritten und gesagt:
“Niemals überstehen wir weitere 3 Einheiten!”
Ich war so stolz auf meine Tochter und unserem Sensei sehr dankbar für diese Erfahrungen. Als wir unser 1. Foto mit Sensei Imura machen durften, erfüllte uns das schon mit etwas Stolz. Es war, als ob jemand in meinem Kopf einen Schalter umlegte und ich Karate plötzlich mit ganz anderen Augen sah. Es war nicht mehr einfach so ein gemeinsames Hobby von meiner Tochter und mir, es zeigte sich ein Weg, den ich gehen wollte, ein Weg, der mein Leben verändern sollte, für den ich bereit sein würde, alte Gewohnheiten zu ändern. Von diesem Moment an wollte ich mich auch im Alltag neu orientierten und Sport sollte in Zukunft mehr sein, als 2 Stunden Pflichtveranstaltung pro Woche.
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